Entscheidung zum Glauben oder Nichtglauben

In „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ gibt es zwei mögliche Erzählungen. Die erste besagt, dass ein Schiffbrüchiger mit einer Hyäne, einem verletzten Zebra, einem Orang-Utan und einem Tiger auf einem Rettungsboot lande. Die Hyäne töte das verletzte Zebra. Der Orang-Utan versuche die Hyäne zu stoppen und falle ihr dabei zum Opfer. Der Tiger töte darauf die Hyäne. Der Schiffbrüchige und der ihm eigentlich feindselige Tiger würden ein Bündnis auf Zeit schmieden und schließlich beide überleben.

Die zweite Erzählung besagt, dass ein Schiffbrüchiger mit einem Koch, einem verletzten Matrosen und seiner Mutter auf einem Rettungsboot lande. Der Koch opfere den Matrosen, um sich durch Kannibalismus zu retten. Die Mutter versuche den Koch zu stoppen und falle ihm dabei zum Opfer. Der Schiffbrüchige töte darauf den Koch und überlebe schließlich allein.

Die Botschaft des Films: Die Entscheidung für die erste der beiden Erzählungen gleiche der Wahl für den Glauben an Gott. Glaube wird also in dieser Sicht dem Menschen nicht offenbart, sondern ist das Resultat seiner eigenen Entscheidung.

Ähnlich ist es beim Film „Prometheus“. Die Archäologin Elizabeth Shaw gehört zur Besatzung eines Raumschiffs, das der Schöpfung der Menschheit auf der Spur ist. Die Besatzung erfährt, dass die Menschheit einst durch Ingenieure erschaffen worden sei, die wegen des Gebarens der von ihnen erschaffenen Menschheit das Vorhaben gefasst hätten, diese durch Vernichtung wieder zu beenden, aber an der Umsetzung ihres Vorhabens gescheitert seien.

Die Erzählung, wonach die Menschheit einst nicht von Gott, sondern von Ingenieuren erschaffen worden sei, veranlasst Shaw nicht dazu, von ihrem Glauben an Gott abzufallen, sondern intensiviert ihn im Gegenteil noch. Denn auch die Ingenieure seien einst erschaffen worden, und die Frage nach Existenz und letztem Grund der Schöpfung sei befriedigender zu beantworten, wenn man sich für den Glauben an Gott entscheide.

Auch für Atheisten wie mich gibt die These der Entscheidung für den Glauben Anlass für Reflexion: nicht nur vor Weihnachten.

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