Bei einem Anteil des maßgeblich fossil geprägten verarbeitenden Gewerbes an den Beschäftigten von über 20% wird eine sozialökologische Transformation der Ökonomie eine große Aufgabe werden. Gewiss ist der ökologische Umbau unerlässlich. Ebenso gewiss ist, dass dieser Umbau auch zu einem Aufbau neuer Arbeitsplätze führen wird. Doch es liegt auf der Hand, dass es vor allem in fossilen Segmenten auch zu einem Abbau kommen wird.
Der Sayschen Vermutung, dass gleichsam automatisch Beschäftigte von alten in neue Branchen wechseln werden, sollte man keinen Glauben schenken. Nötig ist vielmehr eine politische Steuerung der ökonomischen Entwicklung. Erforderlich sind daher Umschulungen, Auffang- und Übergangsgesellschaften, Begleitung von regionalen Wanderungsbewegungen, massive Investitionen, Lenkungen über Preise, Mengen, Ausgabenvolumina.
Doch auch wenn es zu all dem kommt, wird dies nicht ohne Friktionen verlaufen. Auch wird es Zeit brauchen, bis die neuen Branchen ebenso gewerkschaftlich organisiert sein werden wie die alten, fossil geprägten. Folglich wird es im sozial-ökologischen Feld nicht nur einen Gleichlauf zwischen sozialer und ökologischer Frage geben, sondern immer wieder auch Widersprüche und Trade-Offs und damit die Notwendigkeit von Kompromissen.
Dies stellt eine Partei wie DIE LINKE, die die Lösung der sozialen und der ökologischen Frage zugleich sich vorzunehmen gewillt ist, ohne über die politische Power für Gestaltungen zu verfügen, vor eine große Herausforderung. Ich bin mir nicht sicher, ob DIE LINKE sich dieser Schwierigkeit hinreichend bewusst ist.