Heute stelle ich “Secret in the Dark” vor, ein fabulöses Stück vom gleichnamigen Album der griechischen Sängerin Monika Christodoulou, kurz: Monika, aus dem Jahr 2015.
Im Text geht’s um schwer fassbare Elemente, die dem weiblichen lyrischen Ich geheimnisvoll im Dunklen erscheinen, sich wärmend hinter Gesichtern verbergen, in der Luft zu spüren und trotz Stille zu hören sind und sich im Ganzen als Regenbogen darstellen. Die Geheimnisse passen zu den Augen eines Mannes mit stockender Stimme, der ihr nicht nur gefällt: Soll sie in ihm die Schlüssel zu dem zu finden versuchen, was sie bisher im Leben vergeblich gesucht hat? Und wenn sie es versucht, würde sie dann ihr Leben noch den vielen widmen oder dem einen?
Die Musik ist eine tolle Mixtur aus Funk und Disco: ein bisschen 70er wie der Stones-Song “Miss You”, der Stevie-Wonder-Hit “Superstition”, das ELO-Lied “Last Train to London” oder das Chic-Stück “Le Freak”, ein bisschen 80er wie die Pasadenas oder italienische Discoklänge. Es macht “Huh Huh”, “Ey Ey”, “Bang Bang”, und es fällt schwer, sich der Sogwirkung des Disco-Rhythmus zu entziehen.
Monika, die Sängerin, hatte ihre ersten beiden Alben noch als Folk komponiert. Man kann sich vorstellen, dass das Publikum vom Discostil des dritten Albums überrascht war. Warum dieser Wechsel? Nach einem Bootsunglück musste Monika stundenlang im Meer schwimmen, um ihr Leben zu retten. Setzte Monika vor dem Unfall noch auf Folk, um ihr fröhliches Ich mit traurigen Songs auszubalancieren, war ihr nach dem Unfall danach, mit tanzbaren Songs zu grooven. Und grooven, das tut dieser Song!