Reicht der solare Umbau nur beim Strom?

Liebe alle,

sogleich findet man zwei von mir erstellte Tabellen als Grafiken: Die erste Grafik bezieht sich auf das Jahr 2019 und zeigt die Anteile der verschiedenen Endenergieverbrauchsarten am gesamten Endenergieverbrauch vor der Pandemie, wobei zusätzlich nach Sektoren differenziert wird.

Das Ergebnis: 79,1% des Endenergieverbrauchs werden heute über nicht erneuerbare Energien geliefert und nur 20,9% über erneuerbare Energien. Da die Bekämpfung des anthropogenen Klimawandels eine zentrale Menschheitsfrage ist, müssen also noch große Anstrengungen unternommen werden.

Eine wichtige Stellschraube ist der Weg zu solarer Stromproduktion. Daher wird in der zweiten Grafik dargestellt, wie sich die Zahlen ändern würden, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien am bisherigen Stromverbrauch nicht mehr wie heute 45,3% betrüge, sondern ganze 100%.

Das Ergebnis eines solchen Szenarios: Noch immer würden 68,2% des Endenergieverbrauchs über nicht erneuerbare Energien geliefert und nur 31,8% über erneuerbare Energien. Das heißt: Es ist erforderlich, über Strategien nachzudenken, wie der gesamte Endenergieverbrauch defossilisiert werden kann.

Gehen wir erstens optimistisch davon aus, dass es durch technischen Fortschritt und Prozessoptimierungen zu Effizienzgewinnen und einer Reduktion von Energieverbrauch kommen kann. Gehen wir zweitens davon aus, dass der Einsatz von Öl, Gas, Kohle teils durch solaren Strom, teils durch grünen Wasserstoff substituiert werden soll.

Die Frage: Reichen die erneuerbaren Energien und ihre Kapazitäten allein aus, um den Wert von 68,2% maßgeblich nach unten zu treiben? Gibt es obendrein im Zuge einer Wende auf erneuerbare Energien hinreichende Lösungen für die Volatilität der Energieverfügbarkeit und für die Speicherproblematik?

Anders als Deutschland, Belgien und Spanien, die sich von der Atomenergie gänzlich verabschieden möchten, zweifeln viele Länder daran und setzen daher nicht anstelle der Wende auf erneuerbare Energien, wohl aber ergänzend hierzu auch auf den Einsatz von Gas und Atomenergie.

Die Probleme, dass der Einsatz von Gas CO2 emittiert und dass Atomenergie Gefahren birgt und Lagerprobleme verursacht, sind mir bekannt. Ich bin kein Fan von Gas und Atom. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob in Deutschland der parallele Ausstieg aus Atom, Kohle und Gas möglich ist. Was meint ihr?

PS: Folgende dritte Grafik stellt die o.a. Werte als Kuchendiagramme dar und war Basis der von mir per Excel-Datei angefertigten ersten zwei Grafiken.

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